PANTÀ DE SAU – EINE KÜNSTLERISCHE RECHERCHE DER EUROPÄISCHEN WASSERKRISE

Pantà de Sau in Katalonien/Spanien ist ein eindrückliches Beispiel der europäische Wasserkrise. Mit starken Bildern und Klängen wollen Künstler*innen aus verschiedenen europäischen Ländern auf die Situation aufmerksam machen und Bewusstsein dafür schaffen – über Ländergrenzen hinweg.

Pantà (= Sumpf, Moor) de Sau ist ein Stausee am Fluss Ter in der Provinz Barcelona. Durch den Bau des 1962 fertiggestellten Staudamms mussten rund tausend Einwohner*innen ihre Dörfer, Häuser und Höfe verlassen. Auch die Kirche von Sant Romà de Sau wurde damals überflutet. Sie ist das Symbol des gescheiterten Wasserprojekts und ist nun vollständig am Ufer oberhalb des Stausees wieder zu sehen. Auch die Fundamente und Mauern der zuvor überfluteten Häuser sind wieder sichtbar. Anfang 2024 verfügte der künstlich angelegte See nur noch über etwa 5 % seines Wassergehalts. Die regionale Regierung rief mehrmals den Notstand aus.

Mit künstlerischen Mitteln zu erforschen und begreifbar zu machen, was dies mit Mensch und Natur macht und welche Alternativen für nachhaltigen Wassergebrauch möglich sind, ist der Ausgangspunkt der aktuellen künstlerischen Recherche. Es geht nicht um Dokumentation oder journalistische Recherche, sondern um die Reaktion als Künstler*innen auf die wahrgenommene prototypische Wasserkrise am Stausee Pantà de Sau.
Ziel der künstlerischen Recherche ist es daher, die Wahrnehmung und Resonanz der einzelnen Künstler*innen zu nutzen, um ihre eigenen Emotionen, körperlichen und sinnlichen Reaktionen und Assoziationen mit der Situation am schwindenden Stausee mit künstlerischen Mitteln auszudrücken. Jeder der teilnehmenden Künstler*innen bringt sein und ihr ganzes Spektrum an künstlerischen Talenten und Ideen mit ein – über Tanz, Musik, Performance und Dichtkunst. Im Mittelpunkt steht der künstlerische Forschungs- und Transformationsprozess.

Das Produkt der gemeinsamen Recherche ist noch offen: Geplant ist eine Collage aus Filmen, Fotos, Musik und Audiodaten von aufgenommenen oder generierten Naturgeräuschen und Sprechstimmen in Form einer Ausstellung oder einer Mischung aus Foto/Video und Live-Performance, die einen Kontext bietet, in dem die gesammelten starken Bilder und Klanginstallationen präsentiert werden. Auch Veranstaltungsformate, zu denen neben thematischen Expert*innen, wie z.B. Aktivist*innen aus ökologischen Bewegungen oder auch der ehemalige Bürgermeister von Vilanova de Sau eingeladen werden sollen, sind angedacht.

 

Beteiligte Künstler*innen:
Annette Dorothea Weber
Antonio Pipolo
Coral Soffer
Georgia Begbie
Michele Ciccimarra
Peter Hinz