DAS COMMUNITY ART CENTER SUHL FEIERT SEINE ERÖFFNUNG
Am Samstag, den 7. Dezember 2024, hat das Community Art Center Suhl feierlich seine Eröffnung begangen. Auch Bürgermeister Jan Turczynski übermittelte seine Glückwünsche in einer Rede vor den Besucher*innen und Bürger*innen Suhls, Akteur*innen aus der Zivilgesellschaft, die teilweise selbst Vereine vor Ort betreiben, und auch Vertreter*innen der Presse.
Rafael Brix und Frieder Bickhardt, die künstlerischen Leiter des neuen Zentrums für Dialog- und Veränderungskunst in Thüringen, wollen, dass das Community Art Center Suhl (CAC-S) ein Ort wird, „an dem gesellschaftliche Konflikte aufgenommen und gemeinschaftsstiftend in konstruktive Narrative integriert werden.“ Mit ihrer Arbeit wollen sie Empathie für unterschiedliche Lebenslagen schaffen, Perspektivwechsel und die Reflexionen über Vorurteile und diskriminierendes Verhalten anregen.
Ausgestellt sind an diesem Eröffnungsabend auch Fotos und Interviews aus ihrem Projekt „Perspektivwechsel Erstaufnahme“ mit vielschichtigen Einblicken aus der größten Landeserstaufnahmeeinrichtung des Landes Thüringen, die eben genau dies tut. Ganz nach dem Motiv von Community Art, welches ein Hauptaugenmerk auf die künstlerische Bearbeitung bestehender gesellschaftlicher Konflikt in der Nachbarschaft legt, um diese durch Dialog und Begegnung zu transformieren und die Gemeinschaftsbildung zu fördern.
Chorprobe im öffentlichen Raum und moderiertes Gastmahl
So vielseitig die Formate und Methoden von Dialog- und Veränderungskunst sein können, so abwechslungsreich war der Einstand in Suhl. Für die Eröffnung haben die beiden Künstler den „Meckerchor“ eingeladen, der an verschiedenen Stellen in der Suhler Innenstadt mit den Bürger*innen und Besucher*innen zum kollektiven und kathartischen Meckern animiert hat.
Beim anschließenden moderierten Gastmahl ging es darum, „das Haar in der Suppe zu finden“. Auch hier konnten die Besucherinnen und Besucher gemeinsam Dampf ablassen und sagen, wo der Schuh drückt. Beim Hauptgang hieß es dann „Butter bei die Fische“, ein Appell an alle Anwesenden, ihre konkreten Änderungswünsche zu formulieren. Und am Ende des Abends kamen beim Dessert „süße Träume“ auf den Tisch, wo die Visionen und Hoffnungen der Bürger*innen im Zentrum standen. Denn eigentlich schlummern im Schimpfen Wünsche und Träume.
Hintergrund:
Der Verein Kunst & Demokratie setzt sich mit Mitteln der Freudenberg Stiftung dafür ein, den Aufbau weiterer Zentren in Deutschland zu fördern.
In der Mannheimer Neckarstadt-West, einem armutsbelasteten Viertel mit vielen sozialen Spannungen, entstand 2012 das erste Community Art Center in Deutschland in Zusammenarbeit mit der Stadt Mannheim und der Freudenberg Stiftung.
Während das COMMUNITYartCENTERmannheim die Marke Community Art geprägt hat, ist heute der von der Freudenberg Stiftung initiierte Verein Kunst & Demokratie der über Mannheim hinausgehende Treiber für diese Kunstform an ausgewählten Orten in Deutschland und Europa.